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Erwähnung eines Besitzes an der Jazaha In einem Güterverzeichnis der Abtei Fulda, ohne
genauere Ortsangabe.
1170
Erste Nennung eines Giso de Jaza als Zeuge in einer Urkunde der Abtei Fulda. Es ist davon auszugehen, dass das Gericht Burgjoß als fuldisches Lehen an ein Adelsgeschlecht (Seitenlinie der Herren von Steckelberg?) gegeben wurde, das eine steinerne Burg errichtet und sich nach ihr „de Jazza“ nennt.
um 1270
Reinhard I. von Jossa heiratet Agnes, jüngere Tochter Konrads II. von Bickenbach.
um 1295
Reinhards Söhne Gebhard II. und Gyso IV. errichten über Jugenheim eine weitere Burg Jossa (= Dagsberg)
1313
Als Folge davon verkaufen die Brüder Gyso, Conrad und Gebhard ihren Besitz zu Burgjoß, Pfaffenhausen, Mernes, Alsberg, Salmünster und Marborn an Ritter Apel Küchenmeister.
1326
Apel Küchenmeister verkauft ein Viertel der Burg an die Herren von Isenburg.
1344
Die Herren von Hutten erwerben den isenburgischen Anteil der Burg.
1357
Gyso von Jossa verkauft alle seine Lehen an Ulrich von Hanau.
1451
Burgjosser Weistum: Das Gericht Burgjoß umfaßt Burgjoß, Mernes, Oberndorf und Pfaffenhausen. Oberster Gerichtsherr sind die Herren von Hanau, die die Hälfte des Gerichts besitzen, die andere Hälfte steht den Herren von Thüngen und von Hutten zu. Letztere erwerben nach und nach die gesamte Ortschaft.
1541
Die Herren von Hutten verkaufen ihre Anteile an Burg und Gericht an das Erzstift Mainz, das daraus die Amtsvogtei Burgjoß bildet, innerhalb des Oberamts Hausen.
1573
Umbau der Burg zu einem Wasserschloss; es bleibt als Sitz der „Kellerey Burgjoßa“ Verwaltungsmittelpunkt für die zugehörigen Dörfern Burgjoß, Mernes, Pfaffenhausen, Oberndorf und Deutelbach.
1633
Eingliederung der Kellerei Burgjoß in das Amt Orb. Burgjoß hat 15 Dienstpflichtige.
1787
Verwaltungsreform im Kurfürstentum Mainz: Kellerei und Amtsvogtei Burgjoß (mit Alsberg, Burgjoß, Deutelbach, Mernes, Oberndorf, Pfaffenhausen, Emmerichsthal und Hausen) gehören jetzt zum Oberamt Orb und Lohr innerhalb des Oberen Erzstifts.
1803
Auflösung des Erzstifts Mainz: Aus dem Oberen Erzstift wird das Fürstentum Aschaffenburg, das zu den Staaten des letzten Erzbischofs von Mainz, Karl Theodor von Dalberg, zählt.
1810
Die Amtsvogtei Burgjoß kommt mit dem Fürstentum Aschaffenburg als Districtmairie Burgjoß (im Departement AB) zum Großherzogtum Frankfurt (Großherzog Karl Theodor von Dalberg).
Burgjoß selbst hat 26 Haushalte mit 200 Einwohnern
1814
Burgjoß kommt unter Auflösung der Distriktmairie an Bayern, Landgerichtsbezirk Orb.
Die Burg dient jetzt als Forstdienststelle
1834
Die Einwohnerzahl erreicht 400.
1867
Burgjoß kommt mit dem Landgericht Orb an Preußen (Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Gelnhausen). Bei der jetzt vollständigen Trennung von Justiz und Verwaltung ist das zuständige Gericht das Amtsgericht Orb.
1875
Die Einwohnerzahl ist durch Auswanderung (seit 1858) auf 300 gesunken.
1885
Zählung: Von 316 Einwohnern sind 303 katholisch (96%); von 533 ha Gemarkung sind 332 ha Acker (62%), 77 ha Wiesen (14,5 %), 5 ha Holzungen.
1918
Müllersche Limonadenfabrik (bis 1947). Der Schneider Johann Baptist Müller entwickelt die Idee zur Herstellung von Limonaden: Quellwasser vom Schreinersch Bürn wird mit Kohlensäure versetzt (Variante Seltzer); für die Varianten Himbeere, Zitrone und Waldmeister werden Essenzen aus einer Apotheke besorgt. Die Flaschen haben einen Kugelverschluss („Klicker“).
1926
Gründung der Freiwilligen Feuerwehr.
1930
Die Einwohnerzahl erreicht wieder 400.
1939
Waldarbeitersiedlung: Zu den 60 Häusern kommen zehn kleine Häuser für Waldarbeiterfamilien.
1946
Burgjoß gehört zum Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Gelnhausen
1950
Anstieg der Einwohnerzahl von 480 (1939) auf 660 durch Flüchtlinge und Heimatvertriebene, die überwiegend im Ort bleiben.
1950
Gründung des Gesangvereins „Heimatklang“.
1954
Tod von Georg Hartmann (geb. 1870), Frankfurter Unternehmer und Mäzen, der seit 1930 zeitweise im Schafhof lebte. Ehrenbürger von Burgjoß.
1958
Gründung des Fußball Clubs Burgjoß.
1961
Zählung: 607 Einwohner, davon 585 kath.; die Gemarkung umfasst 537 ha, davon sind 110 ha Wald (20,5 %).
1965
Gründung des Verkehrsverein Burgjoß, jetzt Verkehrs- und Dorfverein
1969
Einweihung der Kirche „Zu Ehren des kostbaren Blutes“.
1970
Gründung des Musikvereins Burgjoß.
1971
Burgjoß (717 Ew.) schließt sich mit Oberndorf und Pfaffenhausen zur neuen Gemeinde Jossatal zusammen.
1973
Neuanlage des Burgwiesenparks.
1974
Die Gemeinde Jossatal wird mit der Gemeinde Lettgenbrunn zur neuen Gemeinde Jossgrund zusammengeschlossen.